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Die Stage-Gate®-Methode - Schritt für Schritt zum innovativen Produkt

Darum geht es

Ein Stage-Gate®-Prozess besteht aus mehreren Prozessabschnitten, in denen ein oder mehrere Teams vorab definierte Tätigkeiten erledigen.

In den Stages wird die Idee schrittweise zum Produkt entwickelt. In den Gates wird nach einem Entwicklungsschritt über zuvor festgelegte (Qualitäts-)Kriterien entschieden, ob die nächste Entwicklungsstufe in Angriff genommen werden soll. Die Gates sind also die Türen, an denen sich entscheidet, ob der nächste Entwicklungsschritt (Stage) angegangen wird.

Der Kriterienkatalog umfasst stets harte „must meet“-Kriterien und weichere „should meet“ Kriterien, sodass in der Regel ein Austausch und eine Diskussion stattfinden. Als Ergebnis kann neben einer Fortsetzung (GO) oder des Stopps (KILL) des Projektes auch die Entscheidung getroffen werden, dass das Entwicklungsprojekt zu einem späteren Zeitpunkt wieder bewertet wird (HOLD) oder dass Aufgabenpakete überarbeitet werden müssen (REWORK).

Dafür eignet sie sich

Die Stage-Gate®-Methode wird häufig im Innovationsmanagement verwendet.

Damit der Prozess reibungslos ablaufen kann, müssen jedoch im Vorfeld die Arbeitsaufgaben in den Stages sehr genau beschrieben werden. Denn nur auf Grundlage der entsprechenden Arbeitsbeschreibung kann der Katalog der Entscheidungskriterien festgelegt werden.

Und so funktioniert die Stage-Gate®-Methode

Priorisieren - Stage-Gate®-Methode

Generiere und sammle so viele Ideen wie möglich zu dem gewünschten Themengebiet.

1. Gate(“Idea Screen”):
Beurteile die gefundenen Ideen nach den für dieses Gate definierten Kriterien.

1. Stage(“Preliminary Investigation”):
Untersuche die Rahmenbedingungen für die verbliebenen Ideen.

2. Gate(“Second Screen”):
Beurteile die Ideen erneut nach den für dieses Gate festgelegten Kriterien.

2. Stage(“Detailed Investigation”):
Erstelle eine Machbarkeitsstudie für die Ideen, die es in diese Stufe geschafft haben.

3. Gate(“Decision to Development”):
Entscheide nun, welche Idee umgesetzt werden soll. (In den meisten Fällen wird es nur eine sein. Natürlich können auch mehrere Ideen realisiert werden. In Abhängigkeit von der Größe des Entwicklungsteams kann das dann parallel oder nacheinander geschehen.)

3. Stage(“Development”):
Entwickle das Produkt, das aus Deiner besten Idee resultiert.

4. Gate(“Decision to Test”):
Auch in dieser recht späten Phase kann es noch passieren, dass die Produktentwicklung gestoppt wird. Sofern die bisherige Entwicklung gemäß den Kriterien positiv verlaufen ist, kannst Du das Produkt in die Testphase überleiten.

4. Stage(“Testing and Validation”):
Teste und validiere Deinen Prototypen ausführlich.

5. Gate(“Decision to Launch”):
Entscheide anhand Deiner Ergebnisse aus der Testphase und der Kriterien zum Produktionsstart, ob Dein Produkt in die Herstellung gehen soll.

5. Stage(“Launch”):
Fertige und vermarkte Dein neues Produkt.

Nach der Produkteinführung veranstaltest Du mit allen Beteiligten ein Projekt-Review, um aus den gemachten Erfahrungen für die Zukunft zu lernen.

Anmerkungen

Für weniger komplexe Projekte kann die Anzahl der Stages und Gates reduziert werden. Um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren, ist es auch möglich, Entscheidungen an den Gates von den Entwicklungsteams treffen zu lassen.

Schlussbemerkung

Der von Cooper entwickelte Prozess lässt keine Schleifen zu. Deswegen wird er häufig als zu starr empfunden. Aus meiner Sicht spricht allerdings nichts dagegen, das Produkt nach der Validierung noch einmal in die Entwicklung zurückzugeben und gegebenenfalls aufgetretene Schwachstellen zu korrigieren. Aber auch hierfür sollte es Kriterien geben, um zu vermeiden, dass zu viel Geld in ein Produkt investiert wird, für das es letztendlich doch keinen Markt gibt.

Artikel von Erik Möser, Foto von Annatamila | stock.adobe.com

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